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In Medjugorje ist die Beichte für mich das Wichtigste
Interview mit Pater Dr. Tomislav Pervan OFM


Pater Pervan, 25 Jahre sind seit der ersten Erscheinung vergangen. Wie würden sie das Phänomen Medjugorje nach all den Jahren beurteilen?

Medjugorje ist ein großes Zeichen Gottes und ein ganz klares Wort vom Himmel, eine Offenbarung. Die Geschehnisse durch all die 25 Jahre sprechen eine klare Sprache und der gläubige Mensch kann sich dem nur schwer widersetzen. Der Himmel spricht durch die Gospa über die Seher zu uns und wir alle sind aufgefordert diesem Aufruf, dieser Einladung zu folgen. Wir alle sollen dem Aufruf der Gospa zum Gebet und zur Umkehr mit unserem Leben antworten.

Was von Anfang an geglaubt wurde, sieht man heute ganz klar. Medjugorje ist ein Ort geworden, wo sich Pilger, Suchende aus der ganzen Welt treffen, um Gott wieder zu finden. Medjugorje ist heute in der Welt fast mehr präsent und bekannt geworden als die anderen großen Marienwallfahrtsorte wie Lourdes oder Fatima. Hier sieht man täglich, besonders jetzt im Sommer tausende suchende Pilger, welche die Antwort auf ihre Lebensfragen im Gebet bei der Gospa finden.

Das Evangelium wurde in der Abendmesse des 24. Juni in 17 Sprachen vorgelesen und für mich ist das ein Zeichen aus der Apostelgeschichte, da hat sich der hl. Petrus auch an die 16 Nationen gewandt, - das spricht für das Katholische in Medjugorje. Man sieht hier eine lebendige Kirche. (, dass die Kirche lebt. )

In einem Interview hat ein liberaler Journalist gesagt, er hat nur Angst vor einer vitalen Kirche, nicht vor einer traditionellen Kirche. Ist gerade diese traditionelle Kirche Schuld, dass im Westen die Kirchen leerer geworden sind. Ist es nicht ein Angebot des Himmels, dass die Leute überhaupt erst erfahren, was eine vitale Kirche sein kann?

Nach all dem, was ich in den letzten Jahren erfahren habe, bin ich der Meinung, dass es eine Volkskirche, wie wir sie von früher kannten, nicht mehr gibt; weder in Deutschland, noch in Österreich, und auch nicht in der Schweiz. Heute entwickeln wir uns erneut zu einer Entscheidungskirche. Der einzelne Mensch, der einzelne Gläubige muss sich immer von neuem für die Kirche, für Christus entscheiden. Der Gläubige muss ein klares Ja sagen zu Gott, zu Jesus und zu Maria. Es muss dies ein lebendiges Ja sein. Dieses Ja erfahre ich hier in Medjugorje jeden Tag.

Für mich ist die Beichte in Medjugorje das Wichtigste und wenn man sieht, wie sich die Menschen hier ändern, wie sie eine Kursänderung, eine totale Wende in ihrem Leben vornehmen, so beeindruckt mich das. Die Rückmeldungen von den Leuten sind sehr positiv und viel versprechend.

Viele Pilger kommen, nachdem sie Medjugorje besucht haben, erst wieder nach ein paar Jahren zurück. Manche sagen, ich war hier vor einigen Jahren und da habe ich bei ihnen gebeichtet und seither ist alles anders geworden. Für mich persönlich ist gerade dies das Entscheidende! Der Mensch findet durch Medjugorje zu Gott, durch die Umkehr, was auch Jesus sagt, durch ein klares Ja, durch ein Ja zu Jesus, ein Ja zu Gott, und ein klares Nein zum Ungeist.

Wir haben gestern am Abend am Altar sehr beeindruckend die Seher nach der Abendliturgie erlebt. Sie vermitteln einen sehr gereiften Eindruck. Wie sehen sie die Seher?

Bei den Sehern handelt es sich um normale Persönlichkeiten. Sie haben in all den 25 Jahren bewiesen, dass sie aufopfernd im Dienst der Botschaften von Medjugorje stehen. Es war sicher auch für sie oft nicht einfach, diesen öffentlichen Druck auszuhalten. Aber wie wir heute sehen, sind es erwachsene Menschen, welche im Leben stehen, und noch immer jeder auf seine Art versuchen, die Botschaften von der Gospa weiter zu geben. Dazu muss man sagen, die Seher waren von Anfang an unter einem enormen Druck. Einerseits die Erfahrung in den Erscheinungen, andererseits die kommunistische Miliz, die atheistischen Medien, die Drohungen, dann auch von seiten des Bischofs – anfangs sehr positiv und gut gesinnt, dann negativ, wenn nicht feindlich und verleumderisch. Dann kamen dazu unzählige Pilger, die sie Tag und Nacht bedrängten, so dass sie kein Privatleben hatten und den täglichen Pflichten nicht nachkommen konnten. Für mich sind sie von Anfang an glaubwürdig und als echte Zeugen aufgetreten. Das blieb bis heute so.

Ich habe heute ein längeres Gespräch mit jemandem aus der Pfarre geführt, welcher auch seit Jahren täglich die Botschaften zu leben versucht. Wir sprachen dass die Pfarre Medjugorje auch sehr verwundbar ist. Durch den großen Pilgerstrom sind auch viele Versuchungen und Prüfungen über die Pfarre gekommen. Wie sehen sie die Entwicklung in Medjugorje selbst.

In Medjugorje haben wir einen großen gesunden Kern von Menschen, die auch in ihrem Alltag die Botschaften leben. Seit Jahrzehnte kommen viele Pfarrangehörige fast täglich zur hl. Messe und sind auch sonst am Kirchenleben aktiv beteiligt. Auch das Familiengebet ist lebendig, sie leben die Botschaften der Mutter Gottes. Ich bin dankbar für die Pfarre, die in den 25 Jahren so viel durchmachen und leiden musste und trotzdem nie die Treue zur Gospa gebrochen hat.

Jetzt rückblickend auf die 25 Jahre: Hätten sie sich je gewünscht, dass die Mutter Gottes nicht erscheint? Dass sie euch nicht diese große Aufgabe auferlegt hätte?

Dies auf keinen Fall. Ich bin froh, dass uns die Gospa diese Aufgabe anvertraut hat. Wir haben im Jahre 1981 als die Erscheinungen begonnen haben, nicht wissen können, dass daraus eine solch große Bewegung entstehen wird. Jeder von uns ist ein kleiner Baustein in diesem großen Mosaik, welches die Muttergottes uns allen schenkt. Auch die Seher haben sich damals gewundert – warum die Erscheinungen so lange andauern. Man hätte sich doch vor 25 Jahren ein leichteres Leben wünschen können, aber jetzt nach all den Erfahrungen und vor allem im Beichtstuhl von Medjugorje, erlebt man die großen Gnaden, welche jedem Einzelnen geschenkt werden.

Der heutige Papst hat noch als Kardinal, unmittelbar vor dem Konklave gesagt, man kann Bücher schreiben, Häuser bauen, aber es bleibt nur jenes, was man in die Seelen der Menschen gesät hat. Das bleibt, das wächst, das trägt dann auch die Frucht. Das kann man hier in Medjugorje erleben. Und auch in Medjugorje hat die Muttergottes die gute Saat ausgestreut und man sieht die Ernte ist groß und bringt einen reichlichen Ertrag.

Was würden sie unseren Lesern zum 25-jährigen Jubiläum von Medjugorje wünschen und was wünschen sie sich selbst?

Ich persönlich wünsche mir nach all den Jahren heilig zu werden. Dies ist wahrlich mein einziger Wunsch, dass ich ein heiliges Leben führe und den Botschaften der Mutter Gottes entspreche. Ich wünsche auch jedem, der nach Medjugorje kommt und die Botschaften der Gospa vernimmt, dass er sich bekehrt und versucht, mit ihrer Hilfe auch diesen Weg der Heiligkeit zu gehen. Medjugorje ist durch und durch christozentrisch, marianisch und eucharistisch geprägt. So möchte ich auch, dass auch unser Leben von diesen drei Wirklichkeiten geprägt sein möge: Von Christus, Maria und dem Herrn in der Eucharistie. Dann werden die Früchte nicht ausbleiben.

(Das Gespräch führte Max Domej)

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